Oft werde ich gefragt, welche Fixkosten oder welche monatlichen Kosten bei einem Webshop anfallen. Also Kosten, die immer anfallen, ob einer etwas im Shop kauft oder nicht. In diesem Artikel möchte ich einmal meine Erfahrungen teilen.
[one_half_first][adrotate banner=“3″][/one_half_first][one_half_last]Vorab die gute Nachricht: Die Fixkosten für einen Webshop sind gering. Vielleicht ist auch das der Grund, warum es in Deutschland Stand 03/2016 ca. 493.000 Webshops gibt.
Viele davon sind nicht sonderlich aktiv und viele werden „aus der Garage“ oder dem heimischen Keller betrieben. Man muss zudem zwischen verschiedenen Arten von Webshops unterscheiden.[/one_half_last]
Neben den Fixkosten gibt es natürlich auch variable Kosten, d.h. die Kosten sind umso höher, je erfolgreicher der Shop ist. Dazu zählen z.b. die Gebühren für Paypal, den mit jedem Verkauf muss ich Provisionen entrichten. Auch die Kosten für Gütesiegel wie z.B. Trusted Shops sind oft abhängig von der Umsatzhöhe. Je mehr Umsatz, desto höher die Kosten.
Da ich mich in diesem Blog an Personen richte, die gerade mit einem Webshop starten wollen oder einen kleinen oder mittleren Shop betreiben, lasse ich hier auch die großen Lizenzanbieter wie Intershop oder Hybris außen vor.
Baukastenwebshops über Strato, 1&1 und Co.
Wer es ganz günstig, besser gesagt billig, haben möchte, der kommt bereits mit einem Basispaket bei Strato für 9,90 Euro pro Monat aus. Bei 1&1 gibt es vergleichbares ab 14,90 Euro pro Monat. Bei beiden gibt es Einführungspreise für 3 Monate. Bei Strato zur Zeit für 0,- Euro, bei 1&1 für 9,90 Euro.

Strato Webshop Tarife (03/2016)
In den kleinsten Paket ist die Anzahl der Produkte auf 100 begrenzt. Vor allem fehlt aber eine wichtige Zahlungsmöglichkeit, nämlich Paypal Plus, was auch Kreditkartenzahlung mit abdeckt. Daher sollte man als Minimalpaket Webshop Plus Paket wählen. Wie der Name Baukasten schon sagt, kann man sich den Shop mit Templates zusammen klicken. Programmierkenntnisse sind in der Regel nicht erforderlich, wobei es nie Schaden kann, einfache HTML-Befehle zu beherrschen.
Das Ultimate-Paket mit zahlreichen Features gibt es bei Strato bereits für 57,- Euro monatlich, bei 1&1 ist das größte Shoppaket das E-Shop Unlimited für 69,99 Euro monatlich zu haben.
Für 1und1 gilt das gleiche wie bei meiner Empfehlung für Strato. Paypal Plus sollte mindestens enthalten sein, um Kreditkartenzahlung anzubieten. Daher sollte das e-Shop Basic für 19,99 Euro pro Monat die Minimalanforderung sein.
Ich halte wenig von den Baukastenwebshops, die die großen Provider von der Stange anbieten. Aber anscheinend gibt es auch dafür einen Markt. Man ist eng an deren Templates und Vorgaben gebunden. Der Strato Webshop basiert auf ePages als Shopsoftware.
Zusammenfassung monatliche Kosten für einen Shop nach Baukastenprinzip
- günstiges Einstiegspaket für 9,90 Euro bei Strato
- Minimalpaket sollte sein: 17,90 Euro bei Strato
- teuerstes Paket für 57,- Euro bei Strato
Kosten für Open-Source Shopsysteme wie Shopware, Magento, Oxid, Prestashop, usw.
Hier sind wir im Bereich der professionellen Webshops, die man weit nach oben ausbauen kann. Wer langfristige Perspektiven im eCommerce sieht und den Online-Handel hauptberuflich betreiben möchte, ist mit diesen Open-Source-Shopsystemen bestens bedient.
Da die Shops deutlich mehr können und professioneller gestaltet sind, liegen auch die Anforderungen an das Hosting höher. Die monatlichen Kosten für das Hosting liegen bei kleinen Shops bei ca. 30,- Euro pro Monat. Das reicht dann in der Regel für bis zu 25.000 Besucher im Monat.
Wer erfolgreicher wird, der kann zunächst auf ein größeres Hosting-Paket wechseln. Bei vielen Anbietern schlägt das mit 90,- Euro im Monat zu Buche. Dann kann der Shop auch mit ca. 100.000 Besuchern im Monat fertig werden (einzelne Spitzen mal ausgenommen).
Je mehr Besucher gleichzeitig im Shop sind, desto mehr Arbeit für den Server. Mehrere Suchanfragen gleichzeitig beantworten, Kunden die parallel gerade im Checkout-Prozess stecken und Dutzende andere, die durch die Kategorien und Artikeldetailseiten surfen. Das ganze muss natürlich schnell gehen. Lange Ladezeiten sind mit der größte Conversion-Killer. Kein User hat heutzutage noch Lust, lange zu warten, bis eine Seite geladen ist.
Des Weiteren fallen Kosten für die SSL-Verschlüsslung an. Auch darauf sollte man keinesfalls verzichten. Für einige Anbieter von Gütesiegeln ist eine SSL-Verschlüsselung auch zwingende Voraussetzung zur Erlangung einer Shopzertifizierung. Die Einrichtung kostet ca. 99,- Euro einmalig, ebenfalls 99,- Euro kostet die jährliche Gebühr. Je nach Authentizierungsgrad können die Kosten auch etwas höher sein. Dann liegen die Kosten bei einem der bekanntesten Anbieter für SSL-Zertifikate bei 169,- Euro. Aktuelle Preise finden Sie hier: https://www.thawte.de/ssl/.
Um das ganze Thema kümmert sich in der Regel ihr Provider, sodass Sie sich mit dem Thema SSL nicht weiter auseinander setzen müssen. Da diese Kosten im Webshop aber anfallen, gehört das in diesen Artikel.
Da heute eigentlich kein seriöser Webshop ohne eine Shopzertifizierung auskommt, zähle ich die monatlichen Gebühren auch zu den Fixkosten im Shop.
Zusammenfassung für einen kleinen Webshop:
- Webhosting 30,- €
- SSL-Zertifikat 14,- € (monatlich anteilige Kosten)
- Trustedshops Basispaket 39,- € bei vorzertifiziertem Shopsystem
- = mtl. Fixkosten 83,- €
Das sind also die minimalen Kosten für einen seriösen Open-Source-Shop. Hinzu können Kosten für den Zahlungsanbieter kommen (sog. Payment Service Provider), wenn man z.B. Kreditkartenabrechnung anbietet. Durch das neue Angebot von Paypal Plus kann man diese Kosten aber klein halten, da es dort keine monatliche Grundgebühr gibt und nur Transaktionskosten anfallen.